Wie schreibe ich einen guten Aufsatz an der Gymiprüfung?
Dieser Text ist für Kinder ab 11 J. und Jugendliche geschrieben worden. Viel Spass und viel Erfolg beim Schreiben!
Wenn du dich auf die Gymiprüfung vorbereitest, kommst du wohl nicht daran vorbei, dich auch dem Thema “Wie schreibe ich einen guten Aufsatz” zu widmen.
Wie man einen guten Aufsatz schreibt, der auch die Experten und Expertinnen überzeugt und entsprechend gute Ergebnisse für dich bringt, ist allerdings eine Kunst für sich. Genau zu wissen, was erwartet wird, worauf es ankommt, und wie du am besten beim Schreiben vorgehst, ist hier das Geheimnis deines Erfolgs.
Auch wenn Schreiben nicht gerade zu deinen Lieblingsbeschäftigungen gehört – mit etwas Motivation lässt sich alles erlernen, was du brauchst, um einen guten Aufsatz zu schreiben. Die folgenden Tipps und Tricks helfen dir, dich darauf vorzubereiten. Natürlich brauchst du auch Motivation, Ausdauer und etwas Geduld. Denn selbst Profis üben, um immer besser zu werden.
Hier kommen 7 Schritte, mit denen du selbst zum Aufsatz-Profi wirst.
1. Die Wahl des Themas
Ganz am Anfang steht die Themenwahl. Meistens hast du verschiedene Themen zur Auswahl, und entscheidest dann selbst, worüber du deinen Aufsatz schreibst. Manchmal kannst du auch ein eigenes Thema dafür wählen. Um einen guten Aufsatz schreiben zu können, brauchst du natürlich die richtigen Informationen. Daher gilt, je mehr du dich in einem Thema auskennst, umso höher ist die Chance, am Ende einen guten Aufsatz darüber zu schreiben. Überlege dir also bei der Auswahl des Themas gut, welches Vorwissen du zu den einzelnen Themen hast, und wie sicher du dich damit fühlst, darüber zu schreiben.
2. Die Aufgabenstellung – Schau genau hin
Damit dein Aufsatz gut wird, muss natürlich auch die Grundlage stimmen. Dazu gehört es, die Aufgabenstellung gründlich durchzulesen und zu berücksichtigen. Was sich einfach anhört, wird häufig aber zur Stolperfalle. Denn es zählt jede einzelne Anweisung bzw. Anforderung. Daher solltest du dir Satz für Satz ganz bewusst durchlesen, und nach jedem Satz die wichtigsten Punkte kurz für dich zusammenfassen. Es kann auch helfen, diese Informationen mit einem Stift zu markieren, und handschriftlich in deine Struktur zu übernehmen. Denn was du einmal selbst geschrieben hast, prägt sich besser in dein Gehirn ein.
Achte auf alle Angaben und Hinweise, die in der Aufgabenstellung enthalten sind, und die dir verraten, welche Anforderungen an den Stil und die Sprache gestellt werden.
Meistens wird verlangt, den Aufsatz im Präteritum oder im Präsens zu schreiben. Es gibt aber oft auch andere spezielle Angaben, wie beispielsweise die Anforderung, den ganzen Aufsatz in der ersten Person (“Ich”) oder in der dritten Person (“Er/Sie”) zu schreiben. Manchmal wird es nötig, dass du dich in eine Drittperspektive hineinversetzt, beispielsweise in einen Gegenstand oder eine andere Person, und trotzdem aus der Ich-Perspektive heraus schreibst.
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3. Welche Arten von Aufsätzen gibt es ?
Es gibt unterschiedliche Arten von Aufsätzen, und natürlich ist es superwichtig, genau zu wissen, was die einzelnen Varianten ausmacht, damit du nicht am Thema “vorbei” schreibst. Daher möchte ich dir hier kurz die wichtigsten Arten von Aufsätzen vorstellen:
Inhaltsangabe: Eine Inhaltsangabe gibt die wichtigsten Informationen eines Textes wieder. Dabei wird eine nüchterne und nicht wertende Sprache verwendet. Weitere Merkmale einer Inhaltsangabe sind der Verzicht auf Spannungsbögen und interpretierende Anteile.
Interpretation: Eine Interpretation befasst sich mit der Deutung eines Textes. Sie dient dazu, den Text in einen Gesamtzusammenhang zu setzen, und besser zu verstehen. Dafür ist es wichtig, die Absicht des Autors und auch seinen persönlichen, geschichtlichen und politischen Hintergrund zu beleuchten bzw. zu berücksichtigen.
Charakterisierung: In einer Charakterisierung befasst du dich mit den wichtigsten Eigenheiten und Charaktermerkmalen einer Person oder Figur. Die Hintergründe, Eigenschaften und das Verhalten werden beschrieben und, für sich stehend, aber auch im Zusammenhang mit anderen Beteiligten betrachtet.
Geschichten/Erzählungen: Eine Erzählung gibt Geschehenes wieder, und setzt dieses in einen Zusammenhang zu dem Zeitpunkt, an dem es erzählt wird. Dabei werden Mittel aus Sprache und Stil eingesetzt, die das Ganze veranschaulichen und auch Spannungsbögen enthalten können.
Bericht: Ein Bericht ist eine nüchterne und nicht wertende Abfolge von etwas, das geschehen ist. Er beschränkt sich auf die reinen Fakten und legt Wert auf Details.
Stellungnahme: In einer Stellungnahme gibst du deine eigene Meinung zu einer Sache wieder und wägst das Pro und Contra ab.
Wie lang sollte nun dein Aufsatz sein ? Eventuell bekommst du in der Aufgabenstellung einen Hinweis oder eine klare Anweisung zur Länge des Textes. Wenn das nicht der Fall ist, dann kannst du dich an einer durchschnittlichen Länge von ca. 1 ½ – 2 Seiten orientieren, je nachdem, wie viel Zeit du hast. Achte vor allem darauf, dass dein Aufsatz weder zu kurz, noch zu lang wird.
4. Zeit für Planung
Ein guter Aufbau ist alles. Zwar ist es beim Schreiben eines guten Aufsatzes vor allem auch wichtig, in einen flüssigen Schreib-Flow zu kommen, aber vorher darf die richtige Planung nicht fehlen. So kannst du sicher sein, dass dein Aufsatz möglichst “rund” wird. Auch deine Lehrer werden vermutlich zufrieden sein, denn indem du planst, zeigst du Weitsicht und Professionalität. Gleiche deine Planung auf jeden Fall aber nochmal mit der Aufgabenstellung ab bevor du mit dem Schreiben beginnst. Dann hast du den Kopf frei für den Inhalt, und kannst dich ganz einfach an deiner Struktur entlanghangeln. Der Aufsatz gewinnt dadurch an Qualität.
Investiere aber nicht zu viel Zeit, damit du später nicht in Zeitnot kommst. Auch hier ist Planung angesagt, denn du brauchst, nachdem du deinen Aufsatz fertig geschrieben hast, nochmal ca. 10 Minuten, um ihn zu checken. Beachte dies bei deiner Zeitplanung.
Wie du die Struktur gestaltest, bleibt dir überlassen. Zur Übung kannst du zuhause an Beispielen ausprobieren, womit du am besten zurechtkommst. Ob du mit einer Mindmap, einem Cluster oder einer Tabelle arbeitest, hängt einfach davon ab, was für dich persönlich am besten funktioniert.
Mindmap: Eine Mindmap ist eine grafische Übersicht rund um einen zentralen Punkt. In der Mitte steht das Thema, darum wird ein Kreis gezogen, und dann schreibst du alles auf, was wichtig ist, und was dir einfällt. Verbinde zusammengehörende Punkte miteinander.
Du kannst eine Mindmap zu dem Thema erstellen, aber auch zu Struktur, Stil und Sprache. Hier sollte nichts fehlen. Zur besseren Übersicht kannst du auch mit verschiedenen Farben arbeiten.
Cluster: Ein Cluster ist einer Mindmap sehr ähnlich, nur geht es hier noch mehr darum, kreativer zu werden, und weniger, alles vollständig aufzulisten. Ein Cluster bietet sich beispielsweise an, um Ideen zu Inhalt, Deutungen und Adjektiv und zu sammeln.
Tabelle: Die Tabelle ist mehr dazu da, um einen geordneten Überblick über alle wichtigen Punkte zu haben. Sie ist für die Auflistung der Struktur gut geeignet.
Notiere dir neben den wichtigsten Fakten zur Aufgabenstellung auch Fragen, auf die du im Text eingehen möchtest. Dies hilft sehr dabei, nichts zu vergessen, und auf verständliche Art und Weise zu schreiben.
Checkliste für die Planung:
- Beachte die Zeitform, in der du schreibst (meistens Präteritum oder Präsens).
- Achte darauf, aus welcher Perspektive du schreibst:
Person (Ich-Perspektive)
3. Person (Er/Sie-Perspektive)
oder aus der Perspektive einer fremden Person oder eines Gegenstand in der “Ich-Form”. - Unterschätze nicht, wie wichtig ein guter Titel ist. Es ist sehr empfehlenswert, dass du übst, gute und passende Titel zu entwickeln.
- Beschreibe die Figuren lebhaft und genau, so dass man sich als Leser ein zutreffendes Bild über die Hauptfigur und Nebenfiguren machen kann.
- Wenn ein Titel vorgegeben ist, dann berücksichtige ihn, und orientiere dich im Text daran, so dass du nicht daran vorbei schreibst.
5. Inhalt und Struktur des Textes
Der Inhalt eines Aufsatzes besteht in der Regel aus vier Teilen: einer Einleitung, einem Hauptteil, der (manchmal plötzlich) in einen Höhepunkt übergeht, und dann kommt der Schluss.
Einleitung: Fasse in der Einleitung kurz zusammen, worum es in dem Text gehen wird. Der Leser soll auf das Thema und den Inhalt des Aufsatzes vorbereitet werden. Das Ende und die Entwicklung darfst du nicht ganz vorweg nehmen. Eine ansprechende Einleitung, die je nach Textart auch etwas persönlich sein darf, mit Fragen arbeiten kann oder in der ganz leichte Spannung erzeugt wird, macht Lust, den Text zu lesen.
Hauptteil: Im Hauptteil dreht sich alles um den Inhalt. Dieser macht den grössten Anteil deines Aufsatzes aus.
Höhepunkt: Der Höhepunkt befindet sich in der Mitte bzw. etwas weiter hinten im Text. Hier passiert eine Wendung, ein Geschehen erreicht einen Höhepunkt, oder es geht hier um das, was am wichtigsten im Text ist.
Danach klingt der Text langsam aus.
Schluss: Im Schlussteil des Aufsatzes hast du die Bearbeitung des Inhaltes schon hinter dir. Hier fasst du nun noch einmal kurz die Entwicklung im Text zusammen. Dies ist auch der richtige Platz, um ein Resümee zu ziehen, oder einen Aussicht bzw. Zukunftsperspektive zu erwähnen.
6. Adjektive und Verben
Achte beim Schreiben auf Adjektive und Verben. Adjektive sind besonders wichtig, wenn du erzählend oder charakterisierend schreibst. Dann dürfen sie auch ruhig blumig und ausschweifend sein – solange dies den Text bereichert und die Situation anschaulicher macht. Bei Berichten dagegen ist der Einsatz von Adjektiven eher rein informativ, und soll eine Situation so neutral darstellen wie möglich.
Ähnlich ist es auch bei Verben. Meistens gibt es eine grössere Auswahl an “Tu-Wörtern”, die ein und dieselbe Tätigkeit umschreiben, als du glaubst. Es lohnt sich daher, Verben zu recherchiere, um dein Wissen zu erweitern. Du kannst dazu beispielsweise einen Synonym-Generator im Internet nutzen. Aber auch wenn du selber viel liest, erweiterst du deinen Wortschatz zu Verben.
Achte bei Adjektiven und Verben vor allem darauf, dass du dich nicht zu oft wiederholst. Arbeite ruhig auch mit Wörtern, die du sonst nicht in deinem Wortschatz benutzt und versuche, den Text abwechslungsreich zu gestalten. Deine Lehrer werden sich darüber freuen, was sich dann auch auf die Resultate niederschlagen wird.
7. “Poliere” deinen Aufsatz
Wenn du mit deinem Aufsatz fertig bist, bist du eigentlich noch gar nicht wirklich fertig. Denn einer der wichtigsten Punkte ist es, den Aufsatz jetzt noch zu “polieren”. Das bedeutet, dass du ihn noch mindestens zweimal gründlich durchliest und bestimmte Punkte überprüfst. Dies ist ein ganz wichtiger Schritt, da beim Schreiben häufig mal was auf der Strecke bleibt. Rechtschreib- und Grammatikfehler kommen immer mal wieder vor, und sollten im ersten Durchgang korrigiert werden. Für den zweiten Lese-Durchgang nutzt du am besten die Checkliste, die du unten findest. Nimm dir mindestens 10 Minuten Zeit, um den Text in Ruhe durchzugehen, und alle Punkte zu überprüfen.
Es empfiehlt sich, vorher eine kurze Pause von ein bis zwei Minuten zu machen, in der du deine Gedanken entspannst, bevor du beginnst. So bekommst du etwas “Abstand” vom Text, und kannst ihn einfacher verbessern. Und dies sind die Punkte, die beim “Aufpolieren” des Textes wichtig sind:
- Überprüfe Adjektive auf Wiederholungen und ersetze sie, wenn es nötig sein sollte
- Ergänze Wörter mit Adjektiven, wo sie fehlen.
- Checke deine Satzanfänge auf Wiederholungen und darauf, ob der Text flüssig zu lesen ist.
- Überprüfe die Nomen, die du verwendest, und achte auf Abwechslung und darauf, dass sie passend sind.
- Streiche unwichtige Wörter.
- Lies den Text auch nochmal von hinten nach vorne.
Übung macht den Meister. Wenn du dich also optimal auf die Gymiprüfung vorbereiten möchtest, dann bietet es sich an, regelmässig zu üben, wie man Aufsätze schreibt. Suche dir dafür Themen aus, die dir Spass machen, und in denen du dich auskennst. Schreibe verschiedene Arten von Aufsätzen, um in allen Bereichen fit zu werden. Lass deine Übungs-Aufsätze von deinem Vater, deiner Mutter oder andere Personen lesen, und lasse dir eine Rückmeldung geben. So bekommst du Übung und einen Eindruck, wie es mit deinem Können im Aufsatzschreiben ausschaut. Wenn du dich dann in der Schule noch eine gute Planung machst und den Check am Ende nicht vergisst, hast du die beste Vorbereitung für das Schreiben von Aufsätzen, die du bekommen kannst.
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