Klare Führung und wertschätzende Begleitung: So gelingt erfolgreiches Classroom Management

Der Montagmorgen beginnt chaotisch: Die Kinder sind aufgeregt, erzählen durcheinander von ihrem Wochenende, lachen, rufen sich quer durch den Raum zu. Die Stunde hat längst begonnen, doch an konzentriertes Arbeiten ist nicht zu denken. Hektik breitet sich aus, deine Stimme geht in der Lautstärke unter. Frustriert versuchst du, Ordnung ins Chaos zu bringen, besänftigst, ermahnst, löschst Brände – doch je mehr du gegensteuerst, desto unkontrollierbarer scheint die Situation zu werden – kennst du das?

Lehrpersonen werden heutzutage oft als Lernbegleiter:innen gesehen – sie unterstützen ihre Schüler und Schülerinnen, motivieren sie und schaffen Raum für individuelles Lernen. Doch die Begleitung allein reicht nicht aus – es braucht auch Führung. Ohne klare Führung fehlt der Rahmen, der erfolgreiches Lernen überhaupt erst möglich macht. Und genau hier kann Classroom Management den entscheidenden Unterschied machen. Gutes Classroom Management beruht allerdings auf zwei Säulen: einer wertschätzenden Begleitung und einer souveränen Führung im Klassenzimmer.

Lehrpersonen, die ihren Schüler:innen auf Augenhöhe begegnen und sie individuell fördern, schaffen Vertrauen und ein positives Lernklima. Durch Empathie, Ermutigung und respektvolle Unterstützung fühlen sich Kinder angenommen und sicher – eine wichtige Voraussetzung, damit sie sich aktiv am Unterricht beteiligen und ihr Potenzial entfalten können. Solch ein beziehungsorientiertes Vorgehen stärkt die Motivation der Lernenden und fördert ihre Eigenständigkeit.

In diesem Artikel wollen wir dir zeigen, warum beide Rollen essenzieller Bestandteil von gutem Classroom Management sind. Wenn du zusätzlich lernen möchtest, wie du bewährte Classroom-Management-Strategien effektiv umsetzt, möchten wir dir unseren neuen Workshop am kommenden Montag ans Herz legen, der inhaltlich deutlich stärker in die Tiefe geht.

Update: der Workshop ist ausgebucht, aber du kannst dir im Anschluss die gesamte Aufzeichnung dazu sichern. Schau dazu gerne im Pädagogik+ Shop vorbei.

1. Wertschätzende Begleitung: Deine Rolle als Lernbegleiter:in

Eine wertschätzende Begleitung bedeutet, die Schülerinnen auf ihrem Lernweg fürsorglich zu unterstützen.
Eine engagierte Lehrperson interessiert sich für die individuellen Bedürfnisse und Talente der Lernenden und passt den Unterricht darauf an. Sie gibt regelmässiges Feedback und lobt Fortschritte, was die Selbstwirksamkeit der Kinder steigert. Zudem schafft sie eine vertrauensvolle Beziehung, sodass sich jeder gesehen und ernst genommen fühlt.

Gute Lernbegleitung bedeutet:

  • Individuelle Unterstützung: Auf Fragen eingehen und Hilfestellung anbieten, wo es nötig ist.
  • Motivation und positives Klima: Erfolge anerkennen, ermutigen und eine Fehlerkultur fördern, in der Fehler als Lernchancen gelten.
  • Raum für Eigenständigkeit: Lernenden Gelegenheit geben, eigene Lösungen zu finden und Verantwortung für ihr Lernen zu übernehmen.

Zentral ist, dass sich Schüler und Schülerinnen wertgeschätzt, gehört und sicher fühlen. Dann sind sie eher bereit, sich aktiv am Lernprozess zu beteiligen und neue Herausforderungen anzunehmen. Die Lehrperson agiert hier begleitend als Coach und Vertraute, die den Lernenden den Rücken stärkt. Doch so wichtig diese einfühlsame Rolle ist – ohne die zweite Komponente der klaren Führung gerät das Lernen leicht aus dem Tritt.

2. Souveräne Führung: So gibst du Klarheit und Struktur

Führung im Klassenzimmer bedeutet, für Klarheit, Struktur und Orientierung zu sorgen. Die Lehrperson übernimmt hierbei die Rolle der/des Verantwortlichen, die/der den Rahmen für Verhalten und Lernen absteckt.

Wichtige Aspekte der Führung:

  • Klare Erwartungen und Regeln: Von Anfang an transparent kommunizieren, welche Verhaltensregeln und Arbeitsformen gelten. Konsequenzen bei Regelverstössen sollten allen bekannt sein und fair umgesetzt werden.
  • Strukturierter Unterricht: Den Lernprozess planen und gliedern (Stundenablauf, Ziele, Zeiten), sodass die Lernenden wissen, was als Nächstes kommt. Routinen und klare Abläufe geben den Schülerinnen und Schülern Sicherheit.
  • Sicheres Umfeld: Eine Atmosphäre schaffen, in der sich alle geschützt fühlen. Die Lehrkraft greift bei Störungen souverän ein, bevor das Lernklima leidet.

Diese Form von Führung gibt den Schüler:innen Orientierung und Halt. Sie wissen, woran sie sind, was von ihnen erwartet wird und wie sie erfolgreich arbeiten können. Fehlt dieser Rahmen an Regeln und Struktur, entsteht leicht ein chaotisches und unproduktives Lernumfeld, in dem letztlich die Schüler*innen die Kontrolle übernehmen. Studien zeigen, dass ein Zuviel an Freiheit ohne Leitplanken den Lernerfolg hemmt – wichtig ist die richtige Balance zwischen Freiraum und Führung.

3. Die Mischung macht’s: Mit Klarheit und Herz zu erfolgreichem Classroom Management

Ein starkes Classroom Management verbindet herzliche Begleitung mit klarer Führung. Weder ein autoritärer Kommandoton noch völlige Freihandpädagogik führen zum Ziel – sondern eine ausgewogene Mischung. Bildungsforschende haben herausgefunden, dass Lehrkräfte, die sowohl engagiert begleiten als auch konsequent führen, den grössten positiven Einfluss auf ihre Schüler:innen haben. In einer solchen autoritativen Unterrichtsatmosphäre (hohe Wertschätzung und hohe Kontrolle) fühlen sich Kinder einerseits unterstützt und verstanden, andererseits wissen sie genau, woran sie sind.

Als Autoritativ bezeichnet man einen Führungs- oder Erziehungsstil, der sowohl klare Regeln und Strukturen setzt als auch Wärme, Verständnis und Mitbestimmung ermöglicht. Es ist eine Balance zwischen Strenge und Unterstützung.

Der autoritative Stil unterscheidet sich von anderen Erziehungs- oder Führungsstilen:

  • Autoritär → Strenge, Kontrolle, wenig Mitbestimmung
  • Laissez-faire → Viel Freiheit, kaum Regeln oder Führung
  • Autoritativ → Klare Regeln & Erwartungen + Wertschätzung & Kommunikation

Das Ergebnis ist ein produktives Lernklima, in dem sich die Schülerinnen und Schüler wohlfühlen und konzentriert lernen können. Sie trauen sich, Fragen zu stellen und Fehler zu machen, weil die Beziehung zur Lehrperson stimmt – und sie halten sich an die Regeln, weil diese klar sind und konsequent gelebt werden. Kurz gesagt:

„Mit Klarheit und Herz gelingt es, eine Lernumgebung zu gestalten, in der alle ihr Potenzial entfalten können.“

Zum Schluss kommt es darauf an, diese Balance auch im eigenen Unterricht anwenden zu können. Genau dabei setzt unser Classroom Management Workshop an: Hier lernst du praxisnah, wie du mit Klarheit und Herz eine starke Lernumgebung gestaltest – damit Lernbegleitung und Führung Hand in Hand gehen.

Wir zeigen dir, wie du mit klaren Routinen, effektiven Kommunikationsstrategien und einer souveränen Führung im Klassenzimmer die Kontrolle behältst, selbst in den turbulentesten Momenten.

Der Kurs ist schon ausgebucht, aber du kannst dir die Aufzeichnung sichern! Entdecke die besten Strategien für ein gutes Classroom Management, das für deine Klasse den Unterschied macht!

0 Feed
Oldest
Newest Most Voted
Inline Feedbacks
View all comments