Schulverweigerung
Ich habe eine Schülerin, welche nicht mehr zur Schule kommen will / kann.
Sie ist in der 4. Klasse. Es hat damit begonnen, dass sie häufig krank war. Dann kam sie eine Zeit lang nur noch in einzelne Lektionen, wo sie gerne hingegangen ist: Sport, TTG und Musik. Je länger das so ging, desto mehr Probleme hat das gegeben. Denn wie sollten wir das der Klasse erklären? Wie sollte sie wieder zu einem geregelten Schulalltag finden?
Natürlich sind verschieden Fachpersonen involviert, wie Kinderarzt, Psychologe, Schulsozialarbeit, Schulische Heilpädagogin. Es wird auch über stationäre, psychiatrische Unterstützung gesprochen.
Meine Frage: Wer hat Erfahrungen mit Schulverweigerung? Was ist ein möglicher Weg? Wer kennt Beispiele, wo SchülerInnen wieder zurück in die Klasse gefunden haben?
Schulverweigerung ist ein komplexes Thema. Es stellt sowohl für die betroffene Schülerin als auch für dich als Lehrperson eine grosse Herausforderung dar. Zunächst ist es wichtig, die genauen Ursachen für das Fernbleiben der Schülerin zu verstehen. Oft sind mehrere Faktoren im Spiel. Deshalb ist die enge Zusammenarbeit mit allen beteiligten Fachpersonen entscheidend. Gut, dass das bei euch eingefädelt wurde…
Wir arbeiten mit individuell zugeschnittenen Unterstützungspaketen. Versucht, eine gestufte Rückkehr zu planen. Die Schülerin könnte zunächst in Fächer integriert werden, die sie mag. Langsam kann sie dann auch in andere Bereiche zurückgeführt werden. Ein Vertrauenslehrer oder Mentor könnte ihr den Übergang erleichtern. Temporär könnten auch flexible Lernarrangements, wie Heimunterricht oder Lernräume ausserhalb der Klasse, in Betracht gezogen werden.
Offene und ehrliche Kommunikation mit der Klasse und den Eltern ist wichtig. Das schafft Verständnis und verhindert Gerüchte und Missverständnisse. Eine altersgerechte Erklärung kann helfen, die Situation für die Mitschüler:innen nachvollziehbar zu machen.
Fördere die Resilienz der Schülerin durch spezifische Programme oder Massnahmen. Unser Pädagogik+ Achtsamkeitsprogramm kann hier sehr hilfreich sein. Achtsamkeitsübungen, emotionale Unterstützung und das Fördern positiver sozialer Kontakte stärken das Selbstvertrauen und die Selbstwirksamkeit der Schülerin.
Auch deine eigene Stärke und Haltung als Lehrperson sind wichtig. Mit einem starken, positiven Mindset und einer achtsamen Haltung, sowie Selbstfürsorge kannst du dich und das Kind eher tragen. Achte auf deine mentale Gesundheit!
Die Zusammenarbeit mit den Eltern sollte gefühlsvoll und konstruktiv ablaufen. Verstehe, wie es zu dieser Situation gekommen ist. Habt ihr da schon Anzeichen und Antworten?
Eine solche Situation erfordert viel Geduld und Ausdauer. Bleibe kontinuierlich dran und gib die Schülerin nicht auf. Starte unbedingt unser Achtsamkeitsprogramm, das nächste Woche veröffentlicht wird. Es wird dir viele wertvolle Impulse mitgeben, die du für dich und mit deinen Schüler:innen praktizieren kannst. Informiere die Eltern und die Schülerin, dass ihr euch als Klasse diesen Inhalten widmet. Das ist eine grosse Chance! Es wird viel Gutes in Bewegung setzen.