Kinder beim Lernen begleiten – ein Leitfaden

Mein Kind hat schon seit einiger Zeit keine Lust mehr auf den Schulstoff, und an die Hausaufgaben mag ich gar nicht mehr denken. Wenn wir uns nach der Schule zum Lernen zusammensetzen, endet es immer wieder im Streit. Ich komme gar nicht mehr an mein Kind heran –  ich weiß einfach nicht mehr weiter!

Klingt das vertraut? Das ist eine Herausforderung, vor der viele Eltern stehen.

Immer wieder werde ich von Lehrerinnen und Lehrern nach einem Leitfaden für Eltern gefragt, der ihnen erklärt, wie sie ihr Kind bestmöglich beim Lernen begleiten können. Es geht darum, die vielen Möglichkeiten der Lernbegleitung weiterzugeben und die Herausforderungen beim Lernen zu erkennen und zu lösen.

Aufgrund der zahlreichen Nachfragen haben wir einen praktischen und übersichtlichen Leitfaden erstellt, den du beispielsweise am Elternabend weitergeben kannst.

Unsere Zusammenstellung bietet eine sehr gute Grundlage für Eltern, die sich entschieden haben, den gemeinsamen Prozess des Lernens proaktiv zu gestalten und ihren Kindern damit die bestmögliche Unterstützung anzubieten.

Als Lehrperson kannst du natürlich nicht alle Probleme zwischen Eltern und Schülerinnen und Schülern lösen, aber du kannst ihnen eine ganze Menge hilfreicher Informationen an die Hand geben.


Was unser Leitfaden bietet:


👉 Eltern verstehen, was es braucht, um mit ihrem Kind in Beziehung zu bleiben. 

Jedes Kind wünscht sich eine Bezugsperson, die an sie glaubt und sie von innen stärkt. Wir zeigen Eltern, wie sie trotz Druck und Lernstress mit ihren Kindern in Verbindung bleiben, sodass die gemeinsame Lernzeit nicht zur Belastung für die Beziehung wird.

👉 Eltern vermitteln ihrem Kind ein starkes Mindset.

Durch die Mindset-Arbeit erwerben Eltern die Fähigkeit, ihr Kind von innen heraus durch verschiedene Geschichten und Übungen nachhaltig zu stärken. Ein positives Mindset ist sehr mächtig darin, nachhaltig auf das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zu wirken.  

👉 Eltern ermöglichen ihrem Kind den Zugang zu den eigenen Ressourcen.

Wir vermitteln in unserem Leitfaden hilfreiche Strategien und Techniken, die Kindern helfen, ihre Konzentration zu steigern und den Lernfortschritt zu fördern. Dabei kommt es nicht nur auf einen geeigneten Lernort und eine positive Lernatmosphäre an, sondern auch Faktoren wie eine gesunde Ernährung und ausgleichende Tätigkeiten spielen eine große Rolle.

👉 Eltern begleiten ihr Kind dabei, die Herausforderungen im Schulalltag selbstwirksam zu meistern

Erfahre wie Eltern ihre Kinder besonders in schwierigen Phasen unterstützen können. Neben Tipps zum Umgang mit negativen Gefühlen erfahren Eltern, wie sie die richtigen Rahmenbedingungen für das Lernen schaffen, sodass die intrinsische Motivation ihres Kindes zurückkehrt und die Selbstwirksamkeit gestärkt wird.

Mit unseren Inhalten und Lösungsvorschlägen werden Eltern zu den besten Lernbegleitern, die ihre Kinder sich wünschen können! Also, worauf wartest du noch? Lade jetzt hier für 0 CHF/EUR den Leitfaden herunter und sorge für Veränderung. Jetzt!

Wenn du dich fragst, welche Faktoren du als Lehrpersonen zusätzlich beachten solltest werden sollten, haben wir in diesem Artikel noch 5 weitere Tipps für dich zusammengestellt.


1. Das Problem der “Erlernten Hilflosigkeit”

Das gesamte familiäre Umfeld, darunter insbesondere die Eltern, spielen eine bedeutende Rolle im Lernprozess ihrer Kinder. Es ist jedoch entscheidend, dass sie Kinder auf ihre eigene Art und Weise das Lernen selbst erlernen lassen.

Wenn Eltern alles für ihr Kind organisieren und regeln, kann das Kind in die sogenannte „Erlernte Hilflosigkeit“ rutschen.

Das in den 1960er Jahren von dem Psychologen M. Seligmann geprägte Konzept der „Erlernten Hilflosigkeit” beschreibt, wie Menschen oder Tiere nach wiederholten negativen Erfahrungen, bei denen sie keinen Einfluss auf das Ergebnis haben, aufhören, nach Lösungen zu suchen oder sich zu bemühen. Sie entwickeln das Gefühl, dass sie keine Kontrolle über die Situation haben, und geben auf, selbst wenn später die Möglichkeit besteht, etwas zu verändern.

Übertragen auf Kinder bedeutet das: Wenn sie immer wieder erfahren, dass Eltern ihre Probleme lösen, verlieren sie die Fähigkeit, selbst Lösungen zu finden. Sie verlassen sich darauf, dass ihre Eltern es richten. Das führt dazu, dass sie nicht nur die Motivation, sondern auch das Vertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten verlieren. 

Wenn wir es auf die Situation des gemeinsamen Lernens oder der Bearbeitung der Hausaufgaben übertragen, werden Kinder ebenfalls aufhören zu Lernen, wenn sie weder die Lernsituation noch die Lernbedingungen selbst beeinflussen können. Natürlich macht es dann auch überhaupt keinen Spaß mehr zu lernen.

Ein Beispiel:
Jonas muss seine Hausaufgaben immer am Küchentisch machen, weil seine Mutter das so möchte. Sie glaubt, dass sie ihn dort besser im Blick hat und ihm sofort helfen kann, wenn er nicht weiterkommt. Während er versucht, eine Matheaufgabe zu lösen, kocht seine Mutter parallel das Abendessen. Es riecht nach gebratenen Zwiebeln, der Topf brodelt, und ständig stellt sie ihm Fragen wie „Verstehst du das?“ oder „Soll ich dir das erklären?“ und erzählt ihm von ihrem Tag. Die Geräusche und Gerüche in der Küche lenken Jonas ab, und er kann sich kaum auf die Aufgaben konzentrieren.

Statt ruhig nachzudenken, wird Jonas immer unruhiger und frustrierter. Er versteht die Aufgabe nicht sofort und fühlt sich durch das ständige Eingreifen seiner Mutter unter Druck gesetzt. Schließlich gibt er auf und bittet sie, die Aufgabe zu erklären – nicht, weil er es alleine nicht könnte, sondern weil er sich in der lauten, ablenkenden Umgebung nicht konzentrieren kann. 

Mit der Zeit lernt Jonas, dass er an diesem Ort ohnehin nicht richtig arbeiten kann, und verlässt sich immer schneller auf die Hilfe seiner Mutter. Er fühlt sich zunehmend unfähig, seine Hausaufgaben alleine zu bewältigen, weil er nie die Gelegenheit hat, in Ruhe zu arbeiten und eigene Lösungswege zu finden. So entwickelt er allmählich eine Form der erlernten Hilflosigkeit.

Die erlernten Muster später wieder aufzulösen ist zwar möglich, dauert jedoch mitunter lange und ist in jedem Fall aufwändig. Wirf daher bei Schwierigkeiten mit den Hausaufgaben immer zuerst einen Blick auf die vorherrschenden Lernvoraussetzungen. Weiter unten erfährst du, welche weiteren Faktoren hier einen Einfluss haben.

2. Den Erwartungen wird entsprochen

Ein weiteres wichtiges Konzept, dass Lehrpersonen im Hinterkopf haben sollten, ist die „selbsterfüllende Prophezeiung“. Kinder neigen dazu, dem Bild zu entsprechen, das ihre Eltern von ihnen haben oder gerne sehen würden. Wenn Eltern also glauben, dass ihr Kind unfähig ist, bestimmte Aufgaben alleine zu lösen, wird das Kind diesen Erwartungen unbewusst gerecht. Diese Mechanismen zu verstehen, hilft Eltern, ihr Verhalten zu reflektieren und ihren Kindern einen Schritt in Richtung Selbstständigkeit zu ermöglichen.

3. Begleiten statt Betreuen

Manchmal geben Eltern einfach zu viel in die Lernbegleitung hinein. Sie meinen es nur gut, denn sie wollen das Beste für ihr Kind. Sie möchten, dass das eigene Kind bestmöglich auf die Welt da draußen vorbereitet ist.

Das Ziel sollte aber sein, ihnen zu vermitteln, Kinder zu begleiten und zu unterstützen, ohne sie ständig an die Hand zu nehmen, zu bewerten oder andauernd zu korrigieren. Eltern sollten sich eher als „Lernpartner“ verstehen, die ihrem Kind die Fähigkeit vermitteln, wie man lernt. Dies ist eine der wertvollsten Fähigkeiten, die ein Kind im Leben erlernen kann, da es ihm ermöglicht, in verschiedensten Bereichen eigenständig Wissen zu erlangen.

Erkläre den Eltern, dass sie das Konzept der reinen Wissensvermittlung ruhig beiseite legen können – denn das ist Aufgabe der Schule  – und gib ihnen stattdessen mit auf den Weg, dass sie sich auf die Etablierung guter Lernbedingungen fokussieren dürfen.

4. Die Hausaufgaben als große Chance: Lernen geht auch ohne Stress!

Gerade bei Hausaufgaben zeigt sich, wie wichtig es ist, das eigenständige Lernen zu fördern. Hausaufgaben sind nicht nur ein notwendiges Übel, sondern eine gute Gelegenheit, das Gelernte zu festigen und selbstständiges Arbeiten zu üben. 

Eltern stehen oft vor der Herausforderung, ihren Kindern bei den Hausaufgaben zu helfen, ohne dabei die Kontrolle des gesamten Lernalltags zu übernehmen. Doch genau hier liegt auch eine riesige Chance für Kinder: nämlich das Lernen an sich zu lernen! Gleichzeitig ist es eine gute Möglichkeit für Eltern die Beziehung zum Kind zu stärken.

Hausaufgaben müssen nicht immer in Stress oder Streit enden. Es gibt viele kreative Wege, Strategien und Tools, um den Lernprozess angenehm und motivierend zu gestalten und die Freude am Lernen neu zu entfachen.

Eine sehr einfache Methode, um beim Lernen den Anfang zu erleichtern ist der geniale 10-Minuten-Trick: Stelle dir einen Timer auf zehn Minuten und fange mit einer bestimmten Aufgabe an. Versuche dich wirklich zehn Minuten darauf zu konzentrieren und wenn es zu schwer ist oder du nach zehn Minuten nicht mehr weiter machen möchtest, ist das völlig in Ordnung. Die Erfahrung zeigt aber, dass nur der Anfang schwer ist und wenn man einmal in ein Thema eingetaucht ist, arbeitet man doch länger daran, als es vorher denkbar gewesen wäre. Zehn Minuten lang Matheaufgaben zu lösen ist besser als gar nichts und es ist in jedem Fall ein Erfolgserlebnis. 

5. Einbezug der Lehrperson

Wenn es Schwierigkeiten bei den Hausaufgaben gibt, ermutige Eltern, sich mit dir als Lehrperson auszutauschen. Oft können kleine Tipps oder Hinweise von Lehrern den Unterschied machen. Zudem ist es wichtig, dass Eltern auch ihr eigenes Verhalten reflektieren: Gibt es möglicherweise Störfaktoren, die das gemeinsame Lernen erschweren?

Fazit: Die Rolle der Eltern neu denken

Eltern spielen eine entscheidende Rolle dabei, ihre Kinder beim selbstständigen Lernen zu begleiten, ohne in die Falle der erlernten Hilflosigkeit zu tappen. Es geht darum, den Kindern Raum zu geben, eigene Lösungen zu finden und sie dabei sinnvoll zu unterstützen – anstatt die Kontrolle zu übernehmen.

Indem Eltern den Lernprozess mit Geduld und in einer förderlichen Umgebung begleiten, lernen Kinder nicht nur für die Schule, sondern entwickeln auch die wichtigen Fähigkeiten, selbstständig zu denken und zu handeln. Unser Leitfaden bietet dabei Eltern alle wichtigen Strategien, um ihre Kinder auf diesem Weg kompetent zu unterstützen.

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