Resilienz stärken Teil 2

Impulse für innere Stärke:

Teil 2

Welche Faktoren machen Resilienz aus?

Wie entsteht denn nun Resilienz und was ist es, was sie ausmacht?
Resilienz entsteht aus einem Zusammenspiel von mehreren Faktoren:

1. Sich selbst wahrnehmen können

Wie man sich selbst wahrnimmt, ist von entscheidender Bedeutung für das Leben. Zu erkennen, was man fühlt, was man kann und wer man ist, gehört zu den wichtigsten Grundlagen für eine gute Entwicklung und für das Leben allgemein. Daher ist es für Kinder enorm wichtig, dass sie in ihrer Selbstwahrnehmung so gut wie möglich unterstützt werden. Dies geschieht am einfachsten durch ein zugewandtes, interessiertes Verhalten von den wichtigen Bezugspersonen, durch Empathie und das sogenannte “Spiegeln”, bei dem man kleinen Kindern spiegelt, was emotional ihn ihnen vorgeht.

2. Sich selbst regulieren können

Vor allem in Bezug auf die eigenen Emotionen ist es wichtig, sich in bestimmten Situationen selbst regulieren zu können. Dies gehört zu den bedeutendsten Teilen der kindlichen Entwicklung, Dabei geht es nicht darum, Gefühle und Emotionen zu unterdrücken, sondern zu wissen, mit welchen Strategien man selbst dazu beitragen kann, sie besser zu verarbeiten. Dies gilt vor allem auch für stressige Situationen, in denen es durch bestimmte Methoden möglich ist, den Stress und seine Auswirkungen erfolgreich aufzulösen, hierzu gehören z.B. das Benennen und Ausdrücken von Emotionen, Atemübungen, Meditation, Entspannungsübungen, körperliche Bewegung, Naturkontakte.

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3. Situationen realistisch einschätzen

Eine gute Selbstwahrnehmung führt auch dazu, dass man Situationen realistisch einschätzen kann. Man weiss dann, worauf man sich einstellen muss, was erwartet wird und kann abschätzen, inwieweit man dies alleine bewältigen kann oder ob man sich Hilfe und Unterstützung holen sollte.
Kinder lernen dies z.B. durch vielfältige Erfahrungen und eine regelmässige und authentische Kommunikation mit ihren Bezugspersonen. Auch Selbständigkeit, die vermittelt, das man den Kindern etwas zutraut, trägt dazu bei, dass Kindern diese Erfahrungen sammeln können.

4. Anpassung

Manchmal kann es wichtig sein, sich anzupassen. Die Kunst ist, zu wissen, wann dies der Fall ist und wann und in welchem Maße man sich mit eigenen Ideen, Handlungen etc. einbringen kann. Dies ist ein sehr herausfordernder Punkt, denn wenn Kinder sich immer aus Angst heraus anpassen, ist das sehr nachteilig für ihre Entwicklung. Daher sind auch hier der Austausch mit Bezugspersonen und die Ermutigung besonders wichtig. Kindern müssen lernen zu unterscheiden, wann es schlau ist, sich anzupassen und wann sie sich behaupten können.

5. Lösungsorientiert / Positiv ausgerichtet

Eine Situation realistisch zu sehen, ist wichtig, doch gleichzeitig sollte auch darauf geachtet werden, dass bei der Einschätzung nicht nur negative Aspekte gesehen werden. Man kann Gefahren und ein Risiko abschätzen, gleichzeitig aber auch eine positive Haltung annehmen. Dies ist wichtig, damit man danach lösungsorientiert handeln kann. Kindern kann man dabei helfen, dies zu entwickeln, indem man ihnen vermittelt, dass es fast immer Lösungen gibt, dass man aber selbst voller Zuversicht danach suchen muss. Eine gute emotionale Bindung zu den wichtigsten Bezugspersonen hilft hier besonders gut weiter.

Grundlagen der Resilienz

Was benötigen Kinder noch, um resilient zu werden?
Damit Kinder alle diese Punkte gut entwickeln können, gibt es einige Voraussetzungen, die es leichter machen:

Enge Bezugsperson mit emotionaler Bindung
Mindestens eine oder zwei enge Bezugspersonen, zu denen eine gute, emotionale Bindung besteht, ist eine der besten Voraussetzungen, Resilienz zu entwickeln.

Intelligenz und Temperament
Kindern, die intelligent sind und viel Temperament haben, fällt es grundsätzlich leichter, resilient zu werden. Meistens sind sie sehr neugierig und lernwillig, sie sind offener, etwas auszuprobieren und lassen sich nicht so leicht entmutigen. Dieses Verhalten, das von Erwachsenen oft auch als “anstrengend” empfunden wird, hilft den Kinder aber dabei, Resilienz aufzubauen.

Soziale Unterstützung
Ein gutes soziales Netzwerk trägt nicht nur dazu bei, dass Menschen gesünder leben, sondern kann auch in schwierigen Situationen auffangen. Wenn Kinder Menschen haben, an die sie sich wenden können, haben sie bessere Chancen, Probleme zu meistern.

Übung zur Resilienz:
Du kannst für die schwierigen Situationen, die dir bei den Übungen in Teil 1 eingefallen sind jetzt auf alle Faktoren für Resilienz checken. Schau einfach, wie ausgeprägt jeder einzelne Faktor in deiner Situation war und überlege dann, was du hättest anders machen können oder was dir weitergeholfen hätte, um die Situation noch besser zu lösen.

 

Im 1. Teil dieses Posts kannst du nachlesen, wie du dich stärken kannst, um diese Stärke deinen Kindern weiterzugeben.

 

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