Maker-Education macht Schule: Wie du die Zukunftskompetenzen deiner Schüler:innen gezielt fördern kannst
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Die Welt verändert sich schneller als je zuvor. Technologische Innovationen wie KI, neue Berufsfelder und gesellschaftliche Umbrüche fordern eine neue Art von Bildung. Doch worauf bereiten wir unsere Schüler:innen wirklich vor? Diese Frage begleitet Lehrpersonen und Schulleitungen gleichermassen und stellt eine zentrale Leitfrage für die Gestaltung eines zukunftsorientierten Unterrichts dar. Kann Maker-Education hier den Unterschied machen?
“Making” im Schulalltag: Das grosse Potenzial von Maker-Education
In der vergangenen Woche war Dominic Pando für ein inspirierendes Live-Event zu Gast bei Pädagogik+, um die transformative Kraft der Maker-Education zu beleuchten. Maker-Education ist ein pädagogischer Ansatz, der auf kreatives, handlungsorientiertes und eigenständiges Lernen setzt.
Inspiriert von der Maker-Bewegung, die Innovation durch Tüfteln und Basteln mit digitalen Technologien kombiniert, geht es in der Maker-Education darum, dass Lernende durch praktische Projekte Wissen erwerben und anwenden. Dabei stehen Problemstellungen, Experimentieren und die Entwicklung eigener Lösungen im Mittelpunkt.
In einer Welt, die von Unsicherheit und Komplexität geprägt ist, zeigt sich das grosse Potenzial des Machens. Makerspaces und Schulen teilen dabei durchaus eine ähnliche strukturelle Basis: Beide sind Orte des Lernens, der Zusammenarbeit und der Entwicklung von Ideen. Indem Schulen die Prinzipien von Makerspaces übernehmen, können sie eine Umgebung schaffen, die eigenständiges und projektorientiertes Arbeiten in den Vordergrund stellt.
Wie wichtig es ist, dieses Potenzial auch in der Schule anzuwenden und eine Maker-Kultur aufzubauen – nicht nur in einzelnen Klassen, sondern in der gesamten Schule – wollen wir in diesem Beitrag noch einmal hervorheben.
Im Mittelpunkt stehen die sogenannten Zukunftskompetenzen – Fähigkeiten, die Schüler:innen nicht nur auf den Beruf, sondern auch auf das Leben selbst vorbereiten. In diesem Beitrag tauchen wir tief in das Thema ein und zeigen dir, wie du als Lehrperson mit praxisnahen Ansätzen diese Kompetenzen fördern kannst.
Die 4Ks der Bildung: Warum Zukunftskompetenzen so wichtig sind
Der technologische Fortschritt zeigt ein exponentielles Wachstum, wie es in der Geschichte der Menschheit noch nie zuvor der Fall war. Der aktuelle Zeitgeist ist ebenso schnelllebig und verlangt bereits heute ein hohes Mass an Anpassungsfähigkeit.
Berufe und Lebensentwürfe, die wir heute kennen, können binnen weniger Jahre verschwinden, während neue entstehen. Welche sind also die Kernkompetenzen des 21. Jahrhunderts, die unsere Schüler:innen wirklich brauchen?
Die Antwort liegt in den 4Ks:
- Kreativität: Innovative Lösungen finden.
- Kritisches Denken: Probleme analysieren und durchdenken.
- Kommunikation: Klar und effektiv miteinander arbeiten.
- Kollaboration: Gemeinsam Ziele erreichen.
Ergänzt werden diese durch Charakterbildung und Citizenship – also die Entwicklung persönlicher Werte wie Empathie, Durchhaltevermögen und Selbstreflexion sowie das Verantwortungsgefühl als Teil einer Gemeinschaft. Citizenship meint in diesem Kontext, dass Schüler:innen lernen, sich aktiv und verantwortungsbewusst in gesellschaftliche Prozesse einzubringen, sei es in der Schule, in lokalen Initiativen oder auf globaler Ebene.
Wie können Zukunftskompetenzen praktisch gefördert werden?
Hier sind konkrete Beispiele, die du direkt im Unterricht einsetzen kannst:
1. Summative Vielfalt: Handlungsorientiert unterrichten
- Produktorientierte Aufgaben: Lasse Schüler:innen einen Podcast aufnehmen, ein Lernvideo erstellen oder einen Flyer gestalten. Praktische Tools wie Canva und Audacity erleichtern die Umsetzung.
- Prozesse sichtbar machen: Mit Portfolios Fortschritte dokumentieren und reflektieren. So wird Lernen nicht nur sichtbar, sondern auch haptisch greifbar.
2. Challenges als Methode für mehr Kreativität
- Marshmallow-Challenge: In 20 Minuten einen Turm aus Spaghetti, Klebeband und einem Marshmallow bauen. Ziel: Der Turm muss möglichst hoch sein.
- Eier-Fall-Challenge: Entwickle mit begrenztem Material eine Konstruktion, die ein Ei aus dem zweiten Stock heil landen lässt.
- Was-wäre-wenn-Fragen: Fördere kreatives Denken mit hypothetischen Szenarien wie: „Was wäre, wenn Menschen unter Wasser atmen könnten?“
3. Mit Maker-Education zum Macher-Mindset
- Projekte mit Sinn: Ermögliche Schüler:innen, reale Produkte zu entwickeln, wie Insektenhotels, Bewegungsspiele für die Pause oder digitale Lösungen.
- Kreativitätstechniken: Nutze Methoden wie Lego Serious Play, um Ideen sichtbar zu machen.
4. Kooperatives Lernen
- Denken – Austauschen – Vorstellen: Schüler:innen reflektieren erst individuell, tauschen sich dann im Team aus und präsentieren die Ergebnisse. Für längere Projekte sollten Teams gebildet werden, die sich gemeinsam einem Thema widmen. Sie können sich selbst kreative Teamnamen überlegen.
- Gemeinsame Ziele: Projekte wie ein Klassen-Briefaustausch mit internationalen Schulen, fördern Teamgeist und soziale Kompetenzen.
5. Freiräume schaffen
- Deeper Learning: Projekte, die über das Klassenzimmer hinausgehen – wie öffentliche Präsentationen oder Podcasts – fördern nachhaltiges Lernen.
- Service Learning: Verknüpfe Unterrichtsthemen mit gemeinnützigen Projekten, z. B. das Erstellen eines Vita-Parcours für die Gemeinde.
Implementierung der Maker-Education: Herausforderungen und Lösungen
Viele Lehrpersonen stehen vor der Frage: „Wie setze ich diese Ansätze um, ohne den Überblick zu verlieren und sehr viel Zeit zu investieren?“
Hier drei nützliche Tipps:
- Starte klein: Beginne mit kurzen Projekten oder Challenges.
- Nutze Portfolioarbeit: Dokumentiere Lernprozesse, um die Bewertung transparenter zu gestalten.
- Lass dich inspirieren: Plattformen wie “Makerspace-Schule.ch” bieten zahlreiche Beispiele und Ideen.
Nicht nur die Frage der Umsetzung ist zentral, sondern auch die Frage nach der zukünftigen Rolle der Lehrpersonen. Wenn nämlich Schülerinnen und Schüler in die aktive Macher-Rolle hineinwachsen und Eigenverantwortung übernehmen, sollten Lehrpersonen ebenfalls einen Rollenwechsel vom Wissensvermittler hin zum Lerncoach vollziehen.
Wie diese Entwicklung gelingen kann, zeigen wir dir in unserem Mitgliederbereich und in unseren Weiterbildungen.
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Dort findest du:
- Inputs und Workshops, um Zukunftskompetenzen gezielt zu fördern.
- Webinare mit Ressourcen und Materialien
- Praktische Handouts mit Methoden-Sammlungen zu Themen, wie Maker-Education, Feedback-Methoden, Lerngespräche und Classroom-Management.
- Austausch mit anderen Lehrpersonen, die ihre Erfahrungen teilen.
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Fazit
Zukunftskompetenzen zu fördern bedeutet, Schüler:innen nicht nur Wissen, sondern auch lebenswichtige Fähigkeiten mitzugeben. Mit einem offenen Unterricht, kreativen Methoden und gezieltem Classroom-Management kannst du als Lehrperson den entscheidenden Unterschied machen.
Mach den ersten Schritt – noch heute!