Was ist kontrollierbar?
Magst du das Gefühl, die Kontrolle über dein Leben zu haben? Wer von uns tut das nicht?!
Aber im Gegensatz zu unseren Kindern, haben wir Erwachsenen bereits gelernt, dass man im Leben zwar Entscheidungen treffen kann und muss – aber das Leben können wir nicht kontrollieren, uns nur dem Fluss hingeben und das Beste daraus machen.
Hier sind fünf Tipps, um deinem Kind zu erklären, wie das geht.
Gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann;
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.“
Sprichwort
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5 Tipps: So hilfst du deinem Kind, mit Fokus die Kontrolle zu behalten
Hat dein Kind schon mal zu dir gesagt: „Ich wünschte, ich könnte das so machen, wie du?“ Egal ob beim Schlafengehen, beim Vorlesen oder beim Spielen. Kinder beneiden Erwachsene, weil sie den Eindruck haben, wir hätten alles unter Kontrolle.
Dabei haben wir eigentlich nur gelernt, die Verantwortung für unser Leben in die Hand zu nehmen. Mit diesen fünf Tipps kannst du deinem Kind dazu verhelfen, das auch zu tun und sich stark zu fühlen.
1. Verantwortung
Baut in eurer Familie Verantwortungsbewusstsein auf, indem ihr eine „Kultur der Verantwortung“ einführt – mit Regeln, Werten und Standards, die für alle gelten.
1 – Jedes Familienmitglied ist für das eigene Verhalten verantwortlich.
2 – Jeder ist dafür verantwortlich, wie er auf Stress oder Ärger reagiert.
3 – Jeder unterstützt den anderen, Verantwortung erfolgreich zu meistern.
So könnt ihr reaktives Verhalten („Es ist nicht meine Schuld“) in proaktives Verhalten umwandeln („Ich bin verantwortlich.“)
Der Kontroll-Kreis
Ein unangenehmes Gefühl der Machtlosigkeit kommt oft daher, dass wir uns auf die Dinge konzentrieren, die wir nicht ändern oder kontrollieren können. Das menschliche Gehirn hat tatsächlich die Neigung, sich auf das Negative zu konzentrieren.
Hier hilft ein Umlenken unseres Fokus auf das Positive im Leben. Unterstütze dein Kind dabei, an die Dinge zu denken, die es kontrollieren KANN.
Wir fühlen uns besser, wenn wir uns auf diese Dinge konzentrieren, aber zuerst müssen wir wissen, welche das sind. Dafür könnt ihr eine Zeichnung anfertigen:
- Zeichnet einen großen Kreis mit dem Namen deines Kindes in die Mitte des Blatts.
- IN den Kreis schreibt ihr all die Dinge, die wir beeinflussen können (zum Beispiel Wortwahl, Verhalten, Einstellung).
- AUßEN, um den Kreis herum, schreibt ihr all die Dinge auf, auf die wir keinen Einfluss haben: Krankheit, das Wetter, das Verhalten der Geschwister, den Streit der Eltern, usw.
Wenn ein neues Problem auftaucht, überlege mit deinem Kind: „Kannst du das kontrollieren oder nicht?“ Schreibt es an die passende Stelle auf der Zeichnung.
Mit der Zeit könnt ihr den Kreis immer weiter ergänzen und eventuell verbessern. Jede Ergänzung dürft ihr als Erfolg definieren. So macht es besonders viel Spaß.
Gerne kannst du dir dazu auch die Mindset Ressource anschauen. Sie enthält eine Geschichte, die das Thema kindgerecht erläutert.
Mehr dazu hier:
www.kidster.ch/mindset-ressourcen
2. Achtsamkeitsübungen
In vielerlei Hinsicht hängt unser persönliches Glück von unserer Wahrnehmung ab. Wir können es uns schwermachen, oder lernen die Gedanken in eine andere Richtung zu lenken.
Bei Achtsamkeitsübungen lernen wir, zu akzeptieren, was ist – ohne zu versuchen, es zu ändern. Erkläre deinem Kind, dass wir nicht immer kontrollieren können, was im Leben passiert; aber wir haben einen Einfluss darauf, mit welcher Einstellung wir darauf reagieren.
Wenn dein Kind mit unkontrollierbaren Gefühlen oder einer Herausforderung konfrontiert ist, hilft diese Achtsamkeitsübung:
Zähle mit deinem Kind fünf Dinge auf, die es in diesem Moment kontrollieren kann. Nutzt dafür gerne die Finger. Dazu gehört zum Beispiel: Die Atmung, die Gedanken, der Körper, aber auch die Worte, die wir (in Gedanken) an uns selbst richten, sowie unsere Worte gegenüber anderen.
Du kannst auch fragen: „Ist das, was dich aufregt, etwas, das du ändern kannst?“ Wenn die Antwort Nein lautet, weise darauf hin, dass das Problem zwar in diesem Moment da ist, sich aber ändern könnte: „Ich kann meine Freunde im Moment nicht sehen.“ Das hilft deinem Kind, sich daran zu erinnern, dass alle Dinge vorübergehend sind.
3. Richtig loben
Eine der einfachsten Möglichkeiten, um deinem Kind zu mehr Selbstvertrauen zu verhelfen, ist wirksames Lob. Studien zeigen, dass Lob sowohl spezifisch als auch aufrichtig sein muss, um das Selbstwertgefühl positiv zu beeinflussen.
Zu viel Lob oder Lob an der falschen Stelle kann deinem Kind sogar schaden. Deswegen helfen Tipps, wie man Kinder effektiv lobt. Zum Beispiel Bemerkungen, wie: Beobachtungen wie „Du hast fleißig gelernt und eine gute Note bekommen,“ oder: „Du hast vorhin ein Spielzeug mit deinem Bruder geteilt und sieh mal, wie glücklich und dankbar er jetzt ist.“
4. Die freie Wahl
Erlaube deinem Kind, eigenständig über sein Leben zu entscheiden. Das ist wichtig für die geistige und körperliche Gesundheit und hat Auswirkungen auf die Entwicklung des Gehirns.
Biete deinem Kind Optionen innerhalb der festgelegten Routinen. Das kann zum Beispiel so aussehen:
- Nach der Meinung fragen: „Willst du deine Hausaufgaben lieber jetzt oder nach dem Abendessen machen,“ oder: „Willst du lieber jetzt zum Tanzen gehen oder lieber in fünf Minuten?“
- Lest zusammen Bücher, die sich mit der Macht der Entscheidungsfindung beschäftigen.
- Ermutige dein Kind, sich an den Aufgaben im Haushalt zu beteiligen.
- Überlegt, wie ihr in der Nachbarschaft helfen und etwas bewirken könnt.
Und los geht’s!
Es ist an der Zeit, das Gelernte mit deinem Kind in die Tat umzusetzen. Aber bevor wir loslegen, möchte ich dich dazu einladen, eine kurze Pause einzulegen.
Schließe deine Augen. Lege deine Hände auf dein Herz. Atme langsam und bewusst, tief, ein und aus. Sei dir selbst dankbar – für alles, was du tust: Alte Muster aus deiner Kindheit durchbrechen, Eltern sein, Mensch sein. Sage laut zu dir selbst: „Ich danke dir für alles, was du leistest und dafür, wer du bist.“
Tiefer Eintauchen: Empfindsame Kinder
Hat dein Kind oft Probleme damit, die eigenen Gefühle unter Kontrolle zu bekommen? Rastet es schnell aus, spricht ungern über Gefühle oder wendet sich von dir ab, wenn es wütend ist? Wenn die „typischen“ Strategien der Eltern scheitern, heißt das nicht, dass du etwas falsch machst. Atme tief durch.
Empfindsame Kinder werden oft damit abgestempelt, dass sie „Theater machen,“ „ohne Grund weinen“ und „melodramatisch,“ „manipulativ,“ „hysterisch“ oder „überempfindlich“ sind. Dabei ist ihre Sensibilität und Feinfühligkeit ein Geschenk, mit dem sie lernen müssen, umzugehen.
Und du kannst ihnen dabei helfen, indem du mit Mitgefühl und Verständnis auf dein Kind zugehst. Gebe ihm das Gefühl, gehört zu werden und die Sicherheit, dass die Gefühle ernstgenommen werden.
Wenn du dir mehr Tipps zu dem Thema wünschst, informiere dich auf meiner Homepage über kommende, kostenlose Webinare und Kursangebote. Ich freue mich auf dich!
Eltern-Tipp:
Einfühlungsvermögen wird nicht gelehrt, sondern von Vorbildern übernommen. Indem wir die Gefühle unserer Kinder als wertvoll und echt akzeptieren – anstatt sie runterzuspielen oder sogar zu verbieten – geben wir ihnen die Kraft, der Welt mit Neugier und Mitgefühl zu begegnen.
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Liebe Grüsse, Branka
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